Das Schaf ist klein, relativ hochbeinig und hat – von oben gesehen- einen rechteckigen Körperbau.
Der Kopf ist fein und gleichmäßig bei den Böcken leicht geramst.
Weibliche Tiere sind hornlos, männliche gehörnt. Die Hörner haben eine einzige Windung großen Durchmessers
mit gutem Abstand zum Kopf.
Die Ohren sind klein, kurz und leicht aufgerichtet.
Die Oberlinie ist gerade, das Becken groß, der Schwanz endet kurz über dem Sprunggelenk.
Ouessantschafe haben ein halbgeschlossenes, mischwolliges Vlies mit sehr feiner Unterwolle.
Bei den Böcken ist eine Krawattenbildung durch vermehrtes Auftreten von Grannenhaar im Bereich des Unterhalses,
Nackens und der vorderen Oberschenkel erwünscht.
Ausgewachsene Tiere dürfen am Widerrist nicht mehr als 49 cm (männliche) bzw. 46 cm (weibliche) messen.
Die Mehrheit der Ouessantschafe (> 70 %) ist schwarz, es gibt aber auch graue, weiße, braune und schimmelfarbene Tiere.
Die Färbung soll das gesamte Jahr einheitlich einfarbig sein. Die Krawatte kann bei gleicher Farbe dunkler sein, Hörner und
Klauen sind bei weißen Tieren hell und bei dunklen dunkel.
Leistungsangaben
Körpergewicht (kg) Vliesgewicht (kg) Ablammergebnis (%) Widerristhöhe (cm):
Altböcke 15–20 1,2–1,8 - 42–49
Jährlingsböcke 12–20 1,0–1,5 - 39–46
Mutterschafe 13–16 1,0–1,5 100 41–46
Jährlingsschafe 10–15 0,8–1,5 50 38–44
Bei den Widerristhöhen handelt es sich um Idealmaße. Jährlinge, die die angegebenen Maße überschreiten werden oftmals zu groß. Die Zucht immer kleinerer Tiere sollte auch nicht angestrebt werden,
da dies zu einer Häufung von Geburtsproblemen führen kann und somit der Gesundheit und Vitalität der Rasse abträglich ist.
Zuchtziel
Erwünscht ist ein hartes und anspruchsloses Schaf mit geringsten Futter- und Versorgungsansprüchen, das sich sowohl im klassischen Biotop- und Landschaftspflegebereich auf kleinsten Flächen, wie
auch als ökologischer „Rasenmäher“ in der privaten, öffentlichen und gewerblichen Grünanlagenpflege eignet.
Farben
- Schwarz ist die ursprüngliche Farbe des Ouessantschafes. Der Fachausdruck in der Vererbungslehre ist nonagouti.
- Graue Tiere wurden bereits im 19. Jahrhundert auf der Insel erwähnt, in Frankreich werden graue Schafe als schwarze geführt, da es sich genau genommen um schwarz mit
verklumpter Pigmentgranular handelt. Der Effekt entsteht durch ein Verdünnungsgen - wissenschaftlich dilute.
- Weiße Tiere sind seit Ende des 19. Jahrhunderts durch historische Postkarten belegt. Die Herkunft ist nicht vollständig geklärt. Da auf dem Festland bereits deutlich
früher weiße Heideschafe bekannt waren, kann man annehmen, dass diese Tiere an der Entstehung beteiligt waren. Die früheste nachweisbare Einfuhr von Schafen vom Festland auf
die Insel ist erst Anfang des 20. Jahrhunderts datiert. Bei weißen Ouessantschafen kann es zu rötlicher Färbung insbesondere im Nacken, am Schwanz und den Beinen kommen.
Genetiker benutzen die Bezeichnung agouti white and tan.
- Nach heutiger Erkenntnis lassen sich alle braunen Schafe auf den Stamm Nord zurückführen. In der Bretagne kommen ursprünglich keine braunen Tiere vor. Wer in der Bretagne
von braunen Tieren spricht, meint in der Regel durch Sonnenlicht ausgeblichene schwarze Tiere. Die Farbgebung wird durch den Braun-Locus bestimmt.
- Der Farbschlag schimmel ist in den Niederlanden entstanden. Hier wurden in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts Romanov- und Finnschaf eingekreuzt. Man spricht
auch von agouti grey, vereinfacht gesagt ist bei einem Teil der Wollfasern die Farbe abgeschaltet. Schimmel können optisch von weiß bis fast ganz schwarz erscheinen.
Dieser Farbschlag ist im Ursprungsland Frankreich nicht anerkannt.
Was mich besonders an dieser Rasse fasziniert sind die Augen
entnommen: https://de.wikipedia.org/wiki/Ouessantschaf#Weblinks