Wie ich zu den Ouessant Schafen kam:
Zuerst kurz etwas über mich:
Ich bin eine ausgesprochene Tierliebhaberin, habe den Tierpfleger EFZ
und war unter anderem 20 Jahre lang Berufshundeführerin beim Bund.
Nun bin ich privat als Hundetrainerin BLV in der Hundehalterausbildung tätig.
Viele verschiedene Tiere begleiteten mich bisher.
Da mein Grundstück zum Teil mit Brombeeren überwuchert war und Rasenmähen
nicht zu meinen Kernkompetenzen -und Freuden gehört, musste diesbezüglich eine Lösung her.
Ein lieber Nachbar brachte mich auf die Idee, probehalber mal Ziegen dort weiden zu lassen.
Dieser Versuch fiel sehr positiv aus.
Also hatte ich junge Burenziegen, es waren sehr nette Tiere, aber ich musste zu meinem
Schrecken feststellen, dass
diese Tiere ausgewachsen gut 80 kg oder mehr auf die Waage bringen.
Das war mir definitiv zu schwer, weil man ja nicht jünger wird.
Also 2. Versuch mit zwei Zwergziegen...., die waren sehr anhänglich. So anhänglich, dass ich mich im
Haus nicht mehr bewegen konnte, ohne von einem lauten Schreien begleitet zu werden.
Dann dachte ich, mit zwei zusätzlichen Herdenmitgliedern in Form von Kamerunschafen, seien die beiden so
beschäftigt, dass ich bei den
Zwergen etwas in den Hintergrund trete. Dem war nicht so ! Ausser dass die beiden
sehr frech zu den Kameruns waren, hat sich nur
mein Tierbestand erhöht. Kamerun deshalb, weil man diese Schafe
nicht scheren muss.
Aber die beiden Kamerun Auen waren sehr
speziell. Wenn man 14 Tage vorher mal den
Gedanken fasst, dass man die Klauen schneiden
müsste, sah man die beiden nur noch aus der Ferne. Einfangen war ein spezielles Vergnügen. Ohne gut ausgebildetem Hütehund nur zu empfehlen, wenn man über ein überdurchschnittliches Lungenvolumen
verfügt und Marathonläuferqualitäten vorweisen kann.
Hat man dann ein Schaf erwischt, haben sie
noch eine andere nette Eigenheit gezeigt: Plötzlich sacken sie ein, verdrehen die Augen und liegen reglos vor einem. Während man schockiert da steht, gibt es nach einigen Sekunden einen Klapf....
und weg war es. Etwas hinterhältig mutet einen dieses Verhalten schon an. Da auch diese Tiere sehr schwer und gross sind, zudem noch etwas
grenzwertig im Handling, beschloss ich, mich neu zu orientieren.
Irgendwann las ich etwas über diese
Zwergschafe und dachte mir, das ist es.
An einer Ausstellung sah die Tiere live und
nun war es um mich geschehen.
Zufälligerweise lernte ich einen Züchter
kennen, der ganz in der Nähe wohnt und Ouessants züchtet.
Also nichts wie hin und ihm zwei Aueli
abschwatzen.
Seither habe ich Ouessant Schäfchen und ich
bin glücklich mit den Tierchen. Sie sind wirklich nette, nicht nachtragende Wesen und sehr zutraulich.